Das "richtige" Druckverfahren Teil1 - MOBO Etiketten GmbH

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Es lohnt sich einen Blick auf die unterschiedlichen Druckverfahren zu werfen. Dieses Know How schützt Sie vor unliebsamen Überraschungen.


Um ein Maximum an Flexibilität und Effizienz für unsere Kunden zu gewährleisten setzen wir die unterschiedlichsten Druck- und Weiterverarbeitungsverfahren ein. Unser Bestreben ist unseren Kunden einen maximalen Nutzwert zu bieten und an deren Erfolg teilzuhaben. Denn sind unsere Kunden erfolgreich, sind wir erfolgreich.

Die Anforderungen der Industrielandschaft sind so vielfältig, dass wir quasi für jede Produktion den optimalen Weg finden müssen. Das fängt schon bei der richtigen Auswahl der Bedruck- und Klebstoffe an und endet in der richtigen Auswahl des Druckverfahrens.

Aber was ist richtig? Und was hat das mit dem Druckverfahren zu tun?
Wir definieren "richtig", in dem wir die größtmögliche Schnittmenge aus den wünschenswerten Zielen und den zwingenden Vorgaben des Kundenprojektes bilden.
Wünschenswerte Ziele:
  • minimale Produktionskosten
  • minimale Produktionszeit
  • maximale Druckqualität
  • minimale Umweltbelastung
Zwingende Vorgaben
  • Einhaltung der Gesetze und Kennzeichnungsvorschriften
  • technische Machbarkeit
  • technisch/chemische Anforderungen an das Etikett gegeben durch die Anwendung
  • gewünschte Lieferzeit

Oftmals sind die Wünsche und Vorgaben völlig konträr. Es gibt leider nicht das einzig wahre Druckverfahren, welches alle Vorteile in sich vereint. Deswegen müssen wir erst mal auf die verschiedenen Druckverfahren eingehen und deren Vor- und Nachteile beleuchten.

Anfang der 2000er Jahre kamen die ersten ernst zu nehmenden digitalen Druckmaschinen für die Verpackungsindustrie auf den Markt. Und man muss ganz klar sagen, dass die digitale Drucktechnik die Druckindustrie völlig revolutioniert und verändert hat. Dazu aber später mehr. Wir von der MOBO Etiketten GmbH haben das Potential der digitalen Produktion sehr früh erkannt und waren einer der Pioniere. Bereits im April 2004 haben wir die erste volldigitale, industrielle Etikettendruckmaschine installiert. Das erklärt auch warum wir einer der führenden digitalen Etikettendrucker Europas sind. Wir haben uns in den letzten Jahren einen Namen in der Branche als Spezialist machen können. Denn um erfolgreich und nachhaltig digital produzieren zu können bedarf es weit mehr als eine Datei an einen Drucker zu schicken.

Also müssen wir zunächst einmal festhalten: es gibt eine "neue" und eine "alte Welt". Sprich, grundsätzlich wird nun unterschieden zwischen digitalen und konventionellen Druckverfahren.

Folgende Liste zeigt die aktuell wichtigsten Druckverfahren auf.
digitale Druckverfahrenkonventionelle Druckverfahren
Flüssigtoner (digitaler Offsetdruck)
Offsetdruck
UV Inkjet (Tintenstrahl)
Flexodruck
Pigment Inkjet (Tintenstrahl)Buchdruck
ThermotransferdruckSiebdruck
Trockentoner (Laserdrucker)Tiefdruck
Thermosubmilisationsdruck (Wachs)

Eines der Hauptvorteile der digitalen Drucktechniken besteht darin, dass keine Druckplatten mehr erstellt werden müssen (auch bekannt unter "Klischees"). Das hört sich zunächst recht unspektakulär an, dieser Umstand hatte aber massive Folgen für die gesamte Branche! Ein gesamter Unterzweig der Druckindustrie, die sogenannte Druckvorstufe lebte vor der Digitalisierung ausschließlich von der Druckplattenherstellung und der dazu benötigten Technik.

Was sind Druckplatten und wozu braucht man Sie?
Um eine Abbildung massenhaft zu reproduzieren muss diese Abbildung zunächst in seine farblichen Bestandteile zerlegt werden. Sogenannte Farbseparationen. Das wird mit Hilfe von Computern und einem Programm das sich RIP nennt, erledigt. Um es nicht ausufern zu lassen gehen wir hier nicht auf die Farblehre ein. Wichtig ist nur zu wissen, dass man aus den Farben Cyan, Magenta, Gelb und Schwarz ca. 80% des Farbspektrums erzeugen kann.

Wenn also Ihre Werbe- oder Grafikagentur ein farbiges Layout erstellt, muss diese vor dem Druck Farbsepariert werden. Anschließend wird ein Film wie bei einer herkömmlichen Filmspiegelreflexkamera ausbelichtet. Dieser ausbelichtete Film wird auf einen UV-härtenden Kunststoff gelegt. Die Kunststoffplatte wird nun mit UV Licht bestrahlt. Alle Bereiche des Kunststoffs, welche nicht vom Film abgedeckt werden, und von den UV Strahlen getroffen werden härten nun aus. Die nicht ausgehärteten Bereiche bleiben weich und können dann mit Wasser und Bürsten ausgewaschen werden. Übrig bleibt ein Relief, das Prinzip des Kartoffelstempels aus unseren frühen Schulzeiten. Alle erhabenen Stellen werden nun später im Druck Farbe übertragen. Dieser Produktionsprozess beschreibt die Plattenherstellung für den Buchdruck und den Flexodruck. Das Prinzip ist aber bei allen konventionellen Druckverfahren gleich oder sehr ähnlich.

Dieser Prozess kostet viel Zeit und somit zwangsläufig auch Geld. So muss man z.B. im rotativen Buchdruck und Flexodruck bei einem vierfarbigen Druck mit ca. 240,- EUR (60,- EUR / Platte) Druckvorkosten rechnen. Hier hat man aber noch nicht ein Etikett in der Hand. Und was als wesentlicher Nachteil noch hinzukommt; sobald sich am Layout etwas ändert braucht man einen kompletten neuen Plattensatz und die Kosten fallen erneut an, selbst wenn es nur ein einziger Satz ist der geändert werden muss.
Nachfolgend sind die benötigten Produktionsprozesse für den Druck dargestellt. Für eine detaillierte Beschreibung der Prozesse bitte den jeweiligen Punkt anklicken.
Wenn wir uns die beiden Prozessstränge ansehen erkennt man, dass der konventionelle Druck mindestens drei, wenn man den aufwendigen Rüstprozess noch separat betrachtet, sogar vier zusätzliche teurere Prozesse benötigt, bis die Druckerzeugnisse fertig sind.

Da dieser Nachteil nun so offensichtlich ist, kann man sich natürlich die Frage stellen, warum nicht nur noch digital gedruckt wird.

Die Antwort hierfür ist, dass leider auch der Digitaldruck nicht perfekt ist und ebenso einige gravierende Nachteile aufweist. Anschließend eine Gegenüberstellung der Vor- und Nachteile:
Anspruch
Digitaldruckkonv.Druck
Bemerkung
Rüstzeiten
+
-
Wie bereits im vorherigen Abschnitt beschrieben ist der Digitaldruck hier massiv im Vorteil da keine Druckplatten benötigt werden und diese in der Druckmaschine nicht justiert werden müssen. Beispielsweise dauert die Rüstzeit für einen Vierfarbdruck beim rotativen Buchdruck ohne Registersteuerung ca. 40 Minuten. Das gleiche geschieht beim Digitaldruck innerhalt von 5 Minuten.
Druckgeschwindigkeit
-
+
Hier ist der konventionelle Druck klar im Vorteil. Die meisten Digitaldruckmaschinen die aktuell eingesetzt werden erreichen eine Druckgeschwindigkeit von max. 40 - 45 Metern/Minute, während konventionelle Maschinen bis zu 200 Metern/Minute erreichen können.
Kosten für Bedruckstoffe und Farben
-
+
Digitaldruck ist entgegen der allgemeinen Meinung ein sehr teures Druckverfahren. Die Farben sind wesentlich teurer und bei vielen digitalen Druckverfahren müssen die Bedruckstoffe vorbehandelt werden damit die Farben sich beständig verankern lassen.
Mechanische Belastbarkeit
-
+
Hier geht nichts über den Siebdruck. Obwohl einige digitale Druckverfahren wie der Inkjet in dieser Disziplin hervorragende Ergebnisse abliefern, können sie mit der Abriebfestigkeit und Temperaturbeständigkeit des Siebdrucks nicht mithalten. So ist zum Beispiel für alle Außenanwendungen der Siebdruck das empfehlenswerte Druckverfahren.
Chemische Belastbarkeit
-
+
Hier gilt dasselbe wie für die mechanische Belastbarkeit.
Druck von metallischen Farben
-
+
Es gibt aktuell kein stabiles Digitaldruckverfahren welches die Verwendung von metallischen Farben wie Silber und Gold erlauben. Das hängt einfach mit den Metallanteilen in den Pigmenten zusammen.
Druck von Echtfarben (HKS/Pantone/RAL)
-
+
Aktuelle digitale Druckverfahren können bis zu 92% des Farbspektrums abbilden wenn sie mehrere Farbwerke verwenden (CMYK+Violett+Grün). Dennoch gibt es immer noch einen kleinen Teil von Farben, welche schlicht nicht korrekt dargestellt werden können. Wenn Sie eine spezielle Hausfarbe verfügen, kann es passieren, dass diese nur mit konventionellen Druckverfahren reproduziert werden kann.
Druck von variablen Daten
+
-
Konventionelle Druckverfahren können keine variablen Daten wie Barcodes etc. drucken da sonst für jeden Druckvorgang mindestens eine Platte gewechselt werden müsste.
Aufwand für Druckvorstufe
+
-
Durch die Herstellungsprozesse der Druckplatten ist der Aufwand im konventionellem Druck wesentlich höher.
Aufwand für Auftragsbearbeitung
-
+
Hier wendet sich wiederum das Blatt. Eine digitale Produktion ist wesentlich aufwändiger in der Auftragsbearbeitung, da die einzelnen Jobs in der Regel wesentlich kleiner sind in den Auflagen und somit in den Laufzeiten der Maschinen. Das hat zur Folge, dass viel mehr "kleine" Jobs mit geringerem Umsatzvolumen zu bearbeiten sind. Der Aufwand für den Korrekturlauf oder Rechnungslauf ist aber derselbe wie für einen großen Auftrag.
Umweltverträglichkeit
+
-
Hier muss wieder innerhalb der Druckverfahren unterschieden werden. So gibt es aktuell keine Freigaben für Inkjettinten für direkten Lebensmittelkontakt, jedoch aber für den digitalen Offset. Dennoch kann man sagen, dass der digitaldruck umweltfreundlicher ist da wesentlich weniger Makulatur(Abfall) und Energie für den Druck benötigt wird.
Druckqualität


Aus unserer Sicht gibt es hier einen Gleichstand. Die digitalen Druckverfahren haben in den letzten Jahren so weit aufgeholt das man hier nicht mehr sagen kann welche Druckverfahren eine bessere Qualität abliefern. Es gibt jedoch in den einzelnen Druckverfahren erhebliche Unterschiede.

Wie man nun deutlich erkennen kann, gibt es auf die Frage des "richtigen" Druckverfahrens keine eindeutige Antwort. Es hängt maßgeblich von der Anwendung des Kunden ab. Eine generelle Empfehlung können wir aber festhalten.

Kunden die eine sehr große Sortenvielfalt und kleinere bis mittlere Auflagen haben sollten den Schwerpunkt auf den Digitaldruck setzen.

Kunden mit sehr hohen Auflagen und kleiner Sortenvielfalt sind beim konventionellen Druck besser aufgehoben.


Dies ist der Grund warum wir bei MOBO eine möglichst variable Produktion aufgebaut haben. Wir decken alle gängigen Druckverfahren ab um immer die passende Variante für unsere Kunden zu haben.

Für weitergehende Fragen stehen unsere erfahrenen Mitarbeiter gerne für Sie persönlich zur Verfügung.


...to be continued. In den nächsten Teilen gehen wir auf die verschiedenen Druckverfahren im Detail ein und geben Ihnen einen Überblick wo die jeweiligen Stärken und Schwächen auszumachen sind.

Herzlichst, Ihr
Richard Motz und das MOBO Team
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